Ein mozaik zum Hören

Im Kleinbasel und im St. Johann gibt es viele Musikerinnen und Musiker, Bands, Chöre und Orchester. Diese musikalische Vielfalt wollen wir im nächsten mozaik dokumentieren. Die nächste mozaik-Ausgabe erscheint Ende Mai. Sie ist dem Thema “Musik” gewidmet. Musik muss man hören. Deshalb laden wir alle Musiker:innen ein: Schickt uns eine Kostprobe eures Könnens! Wir geben euch in der nächsten Ausgabe Platz, um euch und eure Musik mit einem Bild, einem Text und einem Klangbeispiel vorzustellen. Schreibt dazu ein paar Sätze über euch und eure Musik, ob man euch engagieren kann, wo ihr zu hören seid und ob ihr Mitspieler:innen sucht. Die Portraits machen wir den Leser:innen des mozaiks zugänglich. So dass sie sich ein Bild machen können vom vielfältigen musikalischen Schaffen im Kleinbasel und im St. Johann. Möchtest du dabei sein? Nichts einfacher als das. Schicke uns ein Bild, eine Kurzbeschreibung (max. 500 Zeichen inkl. Leerzeichen) sowie einen Clip (FLAC-, WAV-, ALAC- oder AIFF-Datei,max. 25 MB). Packt alles in ein zip-file und schickt es mittels Swisstransfer an die redaktion@mozaikzeitung.ch Einsendeschluss ist der 28. April 2024. Wir freuen uns auf möglichst viele Beiträge. Herzlichen Dank.

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Eine Leinwand voller Blumen

Das April-Kinoprogramm im Neuen Kino Vogelgezwitscher und mildere Temperaturen: Der Frühling klopft an die Türe und mit seinem Besuch bringt er einen ganzen Strauss vollgespickt mit bewegenden, bezaubernden, modifizierten, hypnotisierenden und explodierenden Blumen mit auf die Leinwand! Gezeigt werden Kostbarkeiten aus der Stummfilmgeschichte wie Max Reichmanns “Das Blumenwunder” (1926) bis hin zu zeitgenössischen Filmen wie Jim Jarmuschs “Broken Flowers” (2005), Sofia Bohdanowiczs “Maison du bonheur” (2017) oder Jessica Hausners “Little Joe” (2019). Das Programm wird durch inspirierende Kurzfilme abgerundet und findet mit Ciné Sonderbar, an dem Philip Kaufmans “Invasion of the Body Snatchers” (1978) gezeigt wird, ein blumig kurioses Ende. Das Programm taucht in die faszinierende Welt der Blumen ein, wo nicht nur ihre ästhetische Pracht, sondern auch ihre kulturelle und emotionale Tiefe auf die Leinwand projiziert wird.  Ist deine Lieblingsblume auch dabei? Filmreihe «Blumen, Blumen, Blumen!» im April jeweils Do und Fr, 21 Uhr, neues kino, www.neueskinobasel.ch Alice Francesconi, Klara Lundén

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Wir blicken in eine goldene Zukunft

Wohnungen an Flussufern und in ehemaligen Hafengebieten gehören zu den teuersten Topadressen. Im Basel Hafenareal ist es – vorläufig noch – etwas anders. Ein Gespräch mit Menschen auf dem Wagenplatz.  Wer seid ihr? Der Wagenplatz ist ein besetzter Ort in Basel, auf dem seit über zehn Jahren Menschen in Wagen leben. Wir sind zur Zeit ungefähr 15 Erwachsene und fünf Kinder. Der Ort wird auch von vielen Menschen als Treffpunkt, Begegnungsort und Werkstatt genutzt.  Zu Beginn haben wir einen grossen Teil der Ex-Migrol Brache besetzt. 2015 liess die Stadt gemeinsam mit dem Verein Shift Mode, der heute die Brache verwaltet, den grössten Teil polizeilich räumen und die Gebäude abreissen. Um die 2’500 Quadratmeter, wo wir jetzt sind, zogen sie einen Zaun. Das war eine intensive Zeit, aber wir haben uns gut davon erholt. Was sind ist Philosophie hinter dem Wagenplatz? Jeder Wagenplatz funktioniert ein bisschen anders. Was aber viele Wagenplätze verbindet: Die Plätze sind oftmals besetzt. Alles Lebensnotwendige muss selbst aufgebaut werden(Küche, WC, Werkstatt,…). Dabei werden keine Grenzen gesetzt, was Formen, Farben oder Material angeht. Dadurch sind die Wagenplätze oftmals optisch etwas wild, aber in unseren Augen sehr schön. Viele Wagenplätze haben auch einen Anspruch, sich kollektiv zu organisieren und Raum zu schaffen für andere Menschen, um vorbeizukommen, etwas in der Werkstatt zu bauen, Gemüse anzupflanzen, Diskussionen zu veranstalten oder einfach, um zusammen Zeit zu verbringen. Wie kommt ihr zu Entscheidungen? Es gibt alle zwei Wochen eine Sitzung. Dort wird alles, was den Wagenplatz und das Zusammenleben betrifft, gemeinsam besprochen. Wir tragen dort auch Konflikte aus und sprechen über Befindlichkeiten. Entschieden wird im Konsens; alle müssen einverstanden sein. Wie sieht ein typischer Tag auf dem Wagenplatz aus? Unsere Tage sind unterschiedlich. Gewisse Leute starten mit dem Zubereiten des Frühstücks für die Kinder, andere gehen auswärts lohnarbeiten, machen politische Arbeit, bauen

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Matthäusplatz amtlich umbenannt

Unser «Matthäusplatz» heisst neu und offiziell MatthäusKIRCHplatz. Gegen diesen  Namen regt sich im Matthäusquartier Widerstand. Wer hätte es gewusst: Der fast 150 Jahre alte Matthäusplatz hat bis vor kurzem keinen offiziellen Namen. Gestört hat das eigentlich niemanden. Der Platz heisst Matthäusplatz, und alle wissen, wo er ist.  Neben dem Matthäusplatz gibt es in Basel einige Plätze, die keine offizielle Bezeichnung haben. Für den Kanton ist dies kein Zustand. «Die Benennung des Matthäuskirchplatz ist Teil der jüngsten Offizialisierung diverser gebräuchlicher Strassennamen wie beispielsweise Theaterplatz, Birskopf, St. Albantor-Anlage»,  erklärt Toprak Yerguz, Leiter Kommunikation des Justiz- und Sicherheitsdepartements. Die Namensfindung ist Aufgabe der Nomenklaturkommission. Der Vorsteher bzw. die Vorsteherin des Justiz- und Sicherheitsdepartements, derzeit Regierungsrätin Stephanie Eymann,  entscheidet über deren Anträge. Der Beschluss betreffend den Matthäuskirchplatz wurde am 7. Februar im Kantonsblatt veröffentlicht.  Wie kam die Kommission auf den Namen «Matthäuskirchplatz»? Regierungsrätin Eymann erklärt es wie folgt: In Basel werden die Plätze vor oder um eine Kirche dann «Kirchplatz» genannt, wenn die Kirche das städtebaulich dominierende Element des Platzes sei. Das sei auch bei der Theodorskirche, der Martinskirche oder der Peterskirche und ihren entsprechenden Plätzen der Fall. Und das treffe auch auf die Matthäuskirche und den umliegenden Platz zu.  Stichwort Nomenklaturkommission Wenn ein neues Quartier entsteht oder neue Strassen gezogen werden, so braucht es Namen für Plätze und Strassen. Passende Namen zu finden, ist Aufgabe der Nomenklaturkommission. Entscheiden tut dann das Justiz- und Sicherheitsdepartement. Die Nomenklaturkommission gehören sieben Mitglieder an. Präsident ist der Kantonsgeometer Paul Haffner.  Peter Schuler vom Quartierverein «Matthäusplatz – unser Platz» erscheint diese Begründung etwas gar akademisch. «Ich wohne seit 46 Jahren hier und an der Oetlingerstrasse. Meine Kinder gingen ins Bläsischulhaus. Der Begriff Matthäuskirchplatz ist mir nie begegnet»,  sagt er. Weiteres spricht laut ihm gegen den neuen Namen:  Die Kritik an der Benennung hat die Verantwortlichen laut Eymanns Pressechef Yerguz

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Übergabe der Ackermätteli-Petition am 8. November 2023 im Basler Rathaus. (Foto z. V. g.)

Für ein freies Ackermätteli

465 Menschen wehren sich mit einer Petition für ein Ackermätteli ohne Schulprovisorium. Das Provisorium sei keine umsetzbare Lösung.  Rummel vor dem Rathaus: Eltern und Kinder mit Transparenten und Seifenblasen sowie weitere Menschen aus Kleinhüningen übergeben ihre Petition «Für ein Ackermätteli ohne Schulprovisorium». Die Petition wurde von 465 Menschen unterzeichnet. Die Unterzeichner:innen verlangen, dass der Kanton darauf verzichtet, auf dem Ackermätteli ein Schulprovisorium einzurichten. Denn die ohnehin nicht allzugrosse Grünanlage ist für Kleinhüningen wichtig und wird intensiv genutzt als Treffpunkt, Spielplatz und Freizeitanlage. Der Kanton hatte es Anfang September bekanntgegeben: Die Primarschule Kleinhüningen muss saniert werden. Während der zwei Jahre dauernden Sanierung sollen der Schulbetrieb und die Tagesbetreuung in einem Provisorium auf der Grünfläche untergebracht werden. Vom Park würde verstellt.  «Das Provisorium auf dem «Ackermätteli» ist schlicht keine umsetzbare Lösung», teilte das Petitionskomitee anlässlich der Petitionsübergabe am 8. November mit. Für das Schulprovisorium gebe es andere und bessere geeignete Standorte. Entsprechende Vorschläge liegen auf dem Tisch. Erwartet wird nun, dass das Erziehungsdepartement Kontakt mit den Eignern der Alternativareale aufnimmt.  Die Petition wird getragen von: Dorfverein Pro Kleinhüningen, Neutraler Quartierverein Unteres Kleinbasel, KLŸCK Quartierarbeit Klybeck-Kleinhüningen, Mobile Jugendarbeit Basel (MJAB), Verein allwäg, Verein Robi-Spiel-Aktionen, Eltern der Schülerschaft der betroffenen Schulhäuser. Die Petition ist gemäss der Mitteilung ein Zeichen für eine gut funktionierende Zusammenarbeit verschiedener Vereine und Institutionen Kleinhüningens und des Unteren Kleinbasels. Dies könne auch bei andern Themen, die für das Untere Kleinbasel und Kleinhüningen wichtig seien, funktionieren. (mb)

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Neden dilsel çeşitlilik var?

Deutsch English Dilbilimci Rudolf Wachter’in şaşırtıcı derecede basit bir açıklaması var. Christian Vontobel mozaik için kendisiyle bir röportaj gerçekleştirdi.  mozaik: Profesör Rudolf Wachter, neden farklı diller var? Rudolf Wachter: Aslında oldukça basit: Aynı dili konuşan bir grup insanı ele alalım; onları ikiye bölelim ve bir yarısını uzağa gönderelim. Dil her zaman evrim geçirdiğinden, dış etkilerin işin içinde olup olmadığına bakılmaksızın, iki grubun dili nesiller boyunca iki farklı dile ayrılacaktır. Tahminimce 250 yıl sonra iki grubun üyeleri arasındaki iletişim hala iyi işleyecek, ancak 500 yıl sonra oldukça zayıflayacak ve 1.000 yıl sonra artık hiç işlemeyecek. Bunun sonucunda artık sadece dilbilimciler, özellikle İngilizce ve Almanca arasındaki Red – Rot, Dead – Tot, Bread – Brot, Lead – Lot, Schred – Schrot örneklerinde gözlemlenebileceği gibi, düzenli ses değişikliklerini (bir veya diğer dilde veya her ikisinde de) gözlemleyerek iki dil arasındaki ilişkiyi belirleyebileceklerdir. Dolayısıyla dilin bu gelişimi Babil Kulesi’nde anlatılana benzer bir dilsel karmaşaya yol açar. Bu diller arasındaki benzerlikler hangi zaman diliminde tamamen kaybolur? Yaklaşık 10.000 yıl sonra, artık belirgin olmayan bu ilişki özelliklerinden de geriye hiçbir şey kalmaz çünkü diller kelime hazinelerinde, biçimlerinde, cümle kurma kurallarında, kısacası uzun vadede yerinden oynatmadık taş bırakmazlar. İnsan dillerinin, türümüzün var olduğu – ve şüphesiz konuştuğu – en az 200.000 yıl içinde, tesadüfen bugünkü halini almadan önce ne kadar temelden ve binlerce kez değiştiğini hayal edebilirsiniz. Sözlü iletişim aracı olarak diller sürekli değişiyor; peki bunun yazı dili üzerindeki etkisi nedir? Dil değişimini yavaşlatan faktörler vardır, bunlardan en önemlisi yazıdır (ancak yazı sadece mütevazı bir 5.000 yıldır mevcuttur). Çünkü insanlar, örneğin kendi dillerinde onlarca hatta yüzyıllar öncesine ait edebi metinleri okuduklarında, dilin daha önceki halini deyim yerindeyse mevcut dilsel yetkinliklerine dahil ederler. Ancak yazılı metinlerden öğrenemedikleri şey, daha önceki zamanlardaki telaffuzun tam olarak nasıl olduğudur. Bugün Goethe ya da Schiller’i konuşurken dinleseydik çok yabancılardık çünkü bugün artık

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© WTO/ Cuika Foto

Why does language diversity exist at all?

Deutsch Türkçe Linguist Rudolf Wachter has an amazingly simple explanation. Christian Vontobel interviewed him for mozaik.  mozaik: Professor Rudolf Wachter, why are there different languages? Rudolf Wachter: It’s actually a very simple thing: Take a group of people who speak the same language, divide them in half and send one half away. Since language always evolves, whether external influence is involved or not, the language of the two groups will split into two different languages over the course of generations. I would estimate that after 250 years the communication between members of the two groups will still work well, but after 500 years it will already work quite badly and after 1’000 years not at all. Then only linguists can determine the relationship of the two languages, especially by observing the regular sound change (in one or the other language or in both), as can be observed, for example, between English and German in the examples red – rot, dead – tot, bread – Brot, lead (Blei) – Lot, shred – Schrot. Thus, the language confusion arises from the language development, as it is already described in the Tower of Babel.How much time does it take for language relationships to disappear completely? After about 10,000 years, even such no longer obvious relationship features are no longer present, because languages also change in their vocabulary, their forms, sentence formation rules, in short: In the long run, no stone remains on the other. It is easy to imagine how fundamentally and thousands of times human languages have changed in the at least 200,000 years that our species has existed – and undoubtedly also spoke – before they became, quite by chance, the way they are now. So languages as an oral means of communication are constantly changing; but what is the impact

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(© WTO/ Cuika Foto)

Warum gibt es überhaupt Sprachenvielfalt?

English Türkçe Der Sprachwissenschafter Rudolf Wachter hat eine verblüffend einfache Erklärung. Christian Vontobel befragte ihn fürs mozaik.  mozaik: Herr Professor Rudolf Wachter, weshalb gibt es eigentlich verschiedene Sprachen? Rudolf Wachter: Das ist eigentlich eine ganz einfache Sache: Man nehme eine Gruppe von Menschen, die dieselbe Sprache sprechen, teile sie in zwei Hälften und schicke die eine Hälfte weg. Da sich Sprache immer entwickelt, egal ob äusserer Einfluss mitspielt oder nicht, wird sich die Sprache der beiden Gruppen im Laufe der Generationen in zwei verschiedene Sprachen aufspalten. Ich würde schätzen, dass nach 250 Jahren die Kommunikation zwischen Mitgliedern der beiden Gruppen noch gut funktioniert, nach 500 Jahren aber schon ziemlich schlecht und nach 1’000 Jahren gar nicht mehr. Dann können nur noch Sprachwissenschaftler die Verwandtschaft der beiden Sprachen feststellen, vor allem durch Beachtung des regelmässigen Lautwandels (in der einen oder der anderen Sprache oder in beiden), wie er z. B. zwischen Englisch und Deutsch in den Beispielen red – rot, dead – tot, bread – Brot, lead (Blei) – Lot, shred – Schrot zu beobachten ist. Aus der Sprachentwicklung entsteht also die Sprachverwirrung, wie sie schon beim Turmbau zu Babel geschildert wird. In welchem Zeitraum verschwinden die Verwandtschaftsmerkmale gänzlich? Nach etwa 10’000 Jahren ist sogar von solchen nicht mehr offensichtlichen Verwandtschaftsmerkmalen nichts mehr vorhanden, denn Sprachen verändern sich auch in ihrem Wortschatz, ihren Formen, Satzbildungsregeln, kurz: Auf lange Sicht bleibt kein Stein auf dem andern. Da kann man sich leicht vorstellen, wie fundamental und tausendfach sich die menschlichen Sprachen in den mindestens 200’000 Jahren, die unsere Spezies schon existiert – und zweifellos auch spricht – verändert haben, bevor sie ganz zufällig so geworden sind, wie sie jetzt gerade sind. Sprachen als mündliches Kommunikationsmittel verändern sich also permanent; wie aber wirkt sich die geschriebene Sprache aus? Es gibt Faktoren, die den Sprachwandel

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