Erlengarten: Der Baumschutz hat verloren

Das Appellationsgericht hat entschieden: Dem Rekurs des Besitzers der Horburgstrasse 100 wird stattgegeben. Die Baubewilligung für die Parzelle Horburgstrase 100 ist gültig, die Kastanien können gefällt, das Restaurant kann abgerissen, der Neubau gebaut werden. mozaik berichtete in der Ausgabe 1/2022: Jetzt die Prioritäten im Baumschutz neu setzen Im generellen Bauverfahren hatte das Bauinspektorat 2019 befunden, der Ersatz der vier grossen alten Kastanien durch vier Säuleneichen im Vorgarten sei ungenügend und hatte gefordert, dass im Eckbereich Efringer-/Horburgstrasse ein «grosskroniger, markanter, strassenraumprägender» Baum gepflanzt werden müsse. In diesem letzten Schritt des Verfahrens war es nun nur um die Frage gegangen, ob die geplante Zerreiche sich neben dem geplanten Gebäude zu einem grosskronigen Baum entwickeln könne. Die Rekurskommission hatte aufgrund unseres Rekurses gefunden, nein, und die Baubewilligung von 2020 zurückgewiesen. Der Hausbesitzer hat aber appelliert und nun gewonnen. Die vier Kastanien der ehemaligen Gartenwirtschaft werden durch drei Säuleneichen und eine Zerreiche im Vorgarten des neuen Gebäudes ersetzt. Im Verfahren vor dem Appellationsgericht hat die Stadtgärtnerei argumentiert, die Platzverhältnisse für die geplante Zerreiche, sei zwar tatsächlich eng, aber der Baum könne auch asymmetrisch, nämlich zur Strasse hin, wachsen. Aufgrund der beschränkt vorhandenen Fläche und der fortschreitenden Verdichtung sei es erforderlich, dass grosskronige Bäume auch an nicht optimalen Standorten «angeordnet» werden können.  Sieht so unser Baumschutz aus?  Weshalb kann die Stadtgärtnerei nicht optimale Standorte für Ersatzbäume fordern? Weshalb setzt sie sich nicht dezidierter dafür ein, dass ökologisch wertvolle Bäume und Grünräume zum Schutz des Mikroklimas erhalten bleiben?  Wir hatten in unserer Petition gefordert, dass die Prioritäten zwischen Baugesetz und Baumschutz neu gesetzt werden. Das haben wir nicht erreicht. Die «Interessensabwägung» zwischen Baumschutz/ Schutz des Mikroklimas und den Interessen des Investors, das «Potential» seiner Parzelle voll auszuschöpfen, ist zugunsten des Investors ausgefallen, dies mit tatkräftiger Unterstützung der Stadtgärtnerei.  Auch im Ratschlag für den Bebauungsplan Horburg-Dreirosen ist

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