«Pomodorissimo» – Gastronomie im Quartiertreffpunkt

Deutschsprachige Version des Artikels Gastronomia nel punto d’incontro del quartiere im Mozaik 02-2022

Steven und Philipp, zwei Anwohner des Erlenmattareals, wollten aus reinem «good will» heraus das soziokulturelle Angebot verbunden mit Gastronomie vor Ort verbessern. So enstand das «Pomodorissimo».

Die beiden nahmen Kontakt auf mit der Geschäftsführerin und dem Vorstand des Quartiertreffpunktes (QTP) Rosental. Dann kauften sie einen elektrischen Pizzaofen und alles, was es für eine Pizzeria braucht. Unter der Woche, am Donnerstag- und Freitagabend und im Sommer draussen am Samstagabend, gibt es sehr leckere Pizzas. Die Aussenbestuhlung und Dekorationen gleichen im Sommer einer «spiaggia» im Stile italienischer Lungomare. Im Winter stellen sie ein beheizbares Zelt auf mit herbstlich oder winterlichem Dekor.

Steven und Philipp wollen mit ihrem Angebot Familien, Anwohnende, aber auch Singles ansprechen. Für Kinder gibt es im QTP ein grosses Spielzimmer. Sie organisieren interkulturelle Veranstaltungen, wie kürzlich im April die spanische Fiesta, ein Essen begleitet von Kulturprogramm. Es können auch Geburtstage gefeiert werden. Die Geburtstagstorte darf sogar von zu Hause mitgebracht werden.

Möglichst wenig Abfall produzieren

Beide Initianten von «Pomodorissimo» zusammen mit Karin Koepfer von Balance Bâle, Verantwortliche für den Quartiermittagstisch, haben ein ökologisches Ziel. Pro Woche wollen sie nur einen 35 Liter Abfallsack füllen. Sie trennen ganz streng Altglas, Metall, Petflaschen und anderen Plastik. Die Gemüseresten der Gemüse, welche für die Pizzas gebraucht werden, kann Karin für eine schmackhafte Suppe verwenden. (Siehe Hinweis auf den Mittagstisch auf Seite 12.) Sollte die Pizza nicht ganz verspiesen werden können, packen sie die Resten den Kunden gerne ein. Sie möchten möglichst keine Lebensmittel wegwerfen müssen!

Die periphere Lage des QTP Gleis 58 lebt nicht von Laufkundschaft. Doch an Sonntagen kommen immer häufiger Spaziergänger:innen auf dem Heimweg von der Langen Erlen auf das Erlenmattareal. Im Sommer gibt es dann eine Eiskarte mit Gasparini-Eis und selbergemachtem Eistee.

Konzerte wie u.a. des Werkstattorchesters im letzten Jahr bringen zudem Stimmung ins Haus. An der Bar oder auf dem Sofa können die Abende gemütlich beendet werden mit einem guten Getränk.

Wir vom Vorstand des QTP sind sehr froh, diese drei engagierten und kompetenten Menschen um uns herum zu haben. Ihren freiwilligen Einsatz können wir nicht genug schätzen und verdanken. Steven ist in der Zwischenzeit auch dem Vorstand beigetreten. So können besser Absprachen gemacht werden zwischen der Küche und dem zusätzlichen Angebot des QTP. Neben ganzjährigen Vermietungen helfen uns auch Tagesvermietungen, das Haus ganzjährig zu bespielen und Eigenmittel zu generieren. Wir möchten alle Menschen ansprechen: Alleinstehende, Familien, Tagestouristen und Quartieranwohnende. Leider wissen wir immer noch nicht, wie es Ende 2022 mit dem Haus weitergehen wird. Die Chancen stehen nicht schlecht, dass wir bleiben können. Doch sicher ist nichts. Diese Unsicherheit umgibt uns seit langer Zeit; die Planung ist daher immer mit einem Fragezeichen versehen.

Susanne Zeugin