Ufer-Exkursion mit Pro Natura Basel

Kommen Sie am 25. Mai mit auf eine naturkundliche und städtebauliche Exkursion vom Rheinufer, der Wiese entlang bis zum Otterbach. Flüsse, Bäche und ihre Ufer sind spezielle Lebensräume für eine Vielfalt von Pflanzen- und Tierarten. Selbst in Basel, wo dem Spaziergänger vieles verbaut erscheint, gibt es Überraschendes zu entdecken.  Das mozaik lädt Sie ein zu einem naturkundlichen Spaziergang vom Rhein entlang der Wiese bis zum Otterbach. Thomas Schwarze, Geschäftsführer von Pro Natura Basel, erläutert die Besonderheiten der drei Ufertypen und informiert über ausgewählte Pflanzen- und Tierarten, den Stellenwert der Ufer und Gewässer in der Stadtplanung und natürlich deren Bedeutung für den Naturschutz. Die Exkursion dauert circa zwei Stunden. Anschliessend lädt das mozaik die Teilnehmer:innen zu einer Erfrischung ein. Samstag, 25. Mai 2024, 14 bis 16 Uhr, anschliessend Apéro Start auf der linken Seite der Wiesemündung. Die Teilnehmerzahl ist auf 25 beschränkt. Anmeldung bitte bis am 30. April 2024 per Mail an redaktion@mozaikzeitung.ch. Die Teilnahme ist kostenlos, es gibt eine Kollekte zu Gunsten von Pro Natura Basel.  Sollte sich die Exkursion wegen schlechten Wetters nicht durchführen lassen, werden die angemeldeten Teilnehmer am Vortag per Mail informiert. (Red.)

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Eine Leinwand voller Blumen

Das April-Kinoprogramm im Neuen Kino Vogelgezwitscher und mildere Temperaturen: Der Frühling klopft an die Türe und mit seinem Besuch bringt er einen ganzen Strauss vollgespickt mit bewegenden, bezaubernden, modifizierten, hypnotisierenden und explodierenden Blumen mit auf die Leinwand! Gezeigt werden Kostbarkeiten aus der Stummfilmgeschichte wie Max Reichmanns “Das Blumenwunder” (1926) bis hin zu zeitgenössischen Filmen wie Jim Jarmuschs “Broken Flowers” (2005), Sofia Bohdanowiczs “Maison du bonheur” (2017) oder Jessica Hausners “Little Joe” (2019). Das Programm wird durch inspirierende Kurzfilme abgerundet und findet mit Ciné Sonderbar, an dem Philip Kaufmans “Invasion of the Body Snatchers” (1978) gezeigt wird, ein blumig kurioses Ende. Das Programm taucht in die faszinierende Welt der Blumen ein, wo nicht nur ihre ästhetische Pracht, sondern auch ihre kulturelle und emotionale Tiefe auf die Leinwand projiziert wird.  Ist deine Lieblingsblume auch dabei? Filmreihe «Blumen, Blumen, Blumen!» im April jeweils Do und Fr, 21 Uhr, neues kino, www.neueskinobasel.ch Alice Francesconi, Klara Lundén

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Happy End für die Quartierbevölkerung

Es geht ja doch! Widerstand und Engagement fürs Quartier lohnen sich. Das Ackermätteli bleibt als Freiraum erhalten! Auf der Suche nach einem provisorischen Standort für die Primarschule Kleinhüningen während der Gesamtsanierung hat die Verwaltung zuerst das Ackermätteli priorisiert. Schon Anfang Juni 2023 hatte ich im Grossen Rat eine Interpellation mit kritischen Fragen zu diesen Plänen eingereicht*. Während der Sanierung wäre die einzige grössere Grünfläche im Quartier mit vier mehrstöckigen Schulcontainern für rund drei Jahre zugebaut worden. Als diese Idee an einer Informationsveranstaltung Ende August letzten Jahres präsentiert wurde, war das Unverständnis gross. Die anwesenden Quartierbewohner:innen nannten mögliche Alternativstandorte und forderten die Vertreter:innen der Verwaltung auf, die Suche fortzusetzen. Zudem kündigten sie an, Widerstand zu leisten und sich für den wichtigen Freiraum Ackermätteli einzusetzen. Kurz darauf wurde von verschiedenen Quartierorganisationen, Kinder- und Jugendangeboten und Eltern die Petition «Für ein Ackermätteli ohne Schulprovisorium» lanciert. Der Kanton wurde damit explizit aufgefordert, mit den Arealeignern von Klybeckplus zu verhandeln und eine quartierverträgliche Lösung für das Schulhausprovisorium zu finden.  All diese Bemühungen führten nun zum Erfolg! An der zweiten Quartierinformation vom 5. Februar wurde der neue Standort für das Provisorium bekannt geben. Es ist der Altrheinweg 26, also der Parkplatz gleich hinter dem Garten des Restaurants Platanenhof. Das Gelände gehört Swiss Life, die sich im Gegensatz zu Rhystadt bereit zeigte, eine Parzelle für eine Zwischennutzung an den Kanton zu vermieten. Die Schulcontainer können problemlos darauf platziert werden, ohne dass bestehende Grünflächen zerstört werden.  Die da oben … Die an der Infoveranstaltung anwesenden Vertreterinnen des Erziehungsdepartements, des Finanzdepartements und des Bau- und Verkehrsdepartements zeigten sich sehr erfreut darüber, dass eine Lösung gefunden wurde, die das Ackermätteli nicht tangiert. Sie bedankten sich auch explizit für das Engagement aus dem Quartier, das der Suche nach einem Alternativstandort für die Schulcontainer neuen Schub verliehen hatte. Da der Schulweg für

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Wir blicken in eine goldene Zukunft

Wohnungen an Flussufern und in ehemaligen Hafengebieten gehören zu den teuersten Topadressen. Im Basel Hafenareal ist es – vorläufig noch – etwas anders. Ein Gespräch mit Menschen auf dem Wagenplatz.  Wer seid ihr? Der Wagenplatz ist ein besetzter Ort in Basel, auf dem seit über zehn Jahren Menschen in Wagen leben. Wir sind zur Zeit ungefähr 15 Erwachsene und fünf Kinder. Der Ort wird auch von vielen Menschen als Treffpunkt, Begegnungsort und Werkstatt genutzt.  Zu Beginn haben wir einen grossen Teil der Ex-Migrol Brache besetzt. 2015 liess die Stadt gemeinsam mit dem Verein Shift Mode, der heute die Brache verwaltet, den grössten Teil polizeilich räumen und die Gebäude abreissen. Um die 2’500 Quadratmeter, wo wir jetzt sind, zogen sie einen Zaun. Das war eine intensive Zeit, aber wir haben uns gut davon erholt. Was sind ist Philosophie hinter dem Wagenplatz? Jeder Wagenplatz funktioniert ein bisschen anders. Was aber viele Wagenplätze verbindet: Die Plätze sind oftmals besetzt. Alles Lebensnotwendige muss selbst aufgebaut werden(Küche, WC, Werkstatt,…). Dabei werden keine Grenzen gesetzt, was Formen, Farben oder Material angeht. Dadurch sind die Wagenplätze oftmals optisch etwas wild, aber in unseren Augen sehr schön. Viele Wagenplätze haben auch einen Anspruch, sich kollektiv zu organisieren und Raum zu schaffen für andere Menschen, um vorbeizukommen, etwas in der Werkstatt zu bauen, Gemüse anzupflanzen, Diskussionen zu veranstalten oder einfach, um zusammen Zeit zu verbringen. Wie kommt ihr zu Entscheidungen? Es gibt alle zwei Wochen eine Sitzung. Dort wird alles, was den Wagenplatz und das Zusammenleben betrifft, gemeinsam besprochen. Wir tragen dort auch Konflikte aus und sprechen über Befindlichkeiten. Entschieden wird im Konsens; alle müssen einverstanden sein. Wie sieht ein typischer Tag auf dem Wagenplatz aus? Unsere Tage sind unterschiedlich. Gewisse Leute starten mit dem Zubereiten des Frühstücks für die Kinder, andere gehen auswärts lohnarbeiten, machen politische Arbeit, bauen

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Snues A. Voegelin (Foto: Susanne Zeugin)

Vom kreativen Ruderer auf dem Rhein

Die Ufer sind für den Ruderer und Künstler Snues A. Voegelin ein Ort der Ruhe und des Seins! Ein Porträt von mozaik-Mitarbeiterin Susanne Zeugin.  In Basel gibt es drei Ruderclubs. Den Ruderclub Blauweiss Basel, auf der Birsfelder Halbinsel angesiedelt, den Ruderclub Schleppi in Kleinhüningen, nahe bei Friedlingen und den Basler Ruderclub (BRC) beim Zollübergang nach Grenzach. Letzterem statte ich einen Besuch ab, um mit Snues Voegelin, dem Kunstschaffenden (er hat sein Atelier am Bläsiring) und passionierten Ruderer, den ich seit meiner Kindheit kenne, ein Interview zu machen.Wir fahren mit den Velos an die Grenzacherstrasse, stellen diese oben am Rheinbord ab und steigen einige Treppen hinunter übers Rheinufer auf das Gelände des Basler Ruderclubs. Nachmittags ist noch nicht viel Betrieb, und er zeigt mir sein Ruderreich: das Clubhaus und das Bootshaus mit vielen, vielen Ruderbooten drin. Er holt sein Lieblingsboot herunter und erklärt mir, der Wasser- und Bootunvertrauten, die wichtigsten Gesetzmässigkeiten des Ruderns. Susanne Zeugin: «Was für Gefühle löst Wasser in dir aus?» «Leben!» sprudelt es aus ihm heraus. Schon als Kind sei er eine Wasserratte gewesen. Er ist im Sternzeichen Wassermann. Ob es da wohl einen Zusammenhang gibt? Sein um zwei Jahre älterer Bruder ruderte in der Jugend bei Blauweiss Basel. Er ging mit und war dann auch bald mal der Steuermann. Dessen Aufgabe ist unter anderem zu schauen, ob Bäume im Wasser liegen. Die Ruderer sehen nicht, wohin die Ruderfahrt geht. Ich stelle mir das vor: Du ruderst quasi rückwärts vom Birsfelder Kraftwerk hinauf bis ans Kraftwerk in Augst. Auf der deutschen Uferseite hinauf und in der Mitte des Rheins hinunter. Das Ziel hast du immer im Rücken. Für mich eine ungeheure Vorstellung. Snues geniesst es. Wenn er die ganze Strecke rudert, ist er ca. eineinhalb Stunden auf dem Rhein unterwegs. «Was bedeuten für dich die Rheinufer?» Snues überlegt etwas

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Auf, zu neuen Ufern!

mozaik-Autorin Dragica Marcius macht sich Gedanken über das Wort «Ufer» und was für die Lebenden wie die Toten alles mit dem Begriff verbunden ist.  Das Wort «Ufer» kommt aus dem mittelhochdeutschen «uover», mittelniederdeutsch «ōver», westgermanisch «öbera». «Ufer» wird seit dem 13. Jahrhundert verwendet und ist wahrscheinlich die alte Vergleichsform zu «ab», was eigentlich bedeutet: weiter rückwärts gelegener Teil eines Gewässers oder dessen angrenzendes Land. Ein Meer, ein See, ein schmaler Bach oder ein breiter Fluss haben Ufer. Manchmal gibt es auf dieser oder jener Seite Sand und Kies, manchmal Büsche und Bäume, manchmal Steinbrocken oder steile Felsen. Auf Meeren und Seen fahren Schiffe, die einen ans andere Ufer bringen. Bäche kann man oft mit einem Sprung überwinden. Will man ein Wasser überqueren, braucht es nicht nur Schiffe, sondern auch Brücken. In früheren Zeiten gab es noch nicht viele Brücken, und so übernahmen die Fährmänner die Aufgabe, Menschen, Tiere und Lasten auf die andere Seite des Flusses zu rudern. Um aufs andere Ufer zu kommen, kann man das in Basel mit Rufen oder einer Glocke machen: «Hoi» oder «Holla», ein alter Ruf, der «hol über» heissen soll, um einen der Fährmänner oder Fährfrauen zu informieren, dass man herübergesetzt werden will. Klein- und Grossbasel, die durch die Mittlere Brücke verbunden sind, waren früher kulturell sehr unterschiedlich. Wohnte in früheren Zeit vermehrt das reiche Bürgertum auf der Grossbasler Seite, dem rechten Ufer des Rheins und die Bediensteten der Herrschaftshäuser auf der linken Seite, im Kleinbasel. Heute ist es hip, aus dem eher vornehmen und geordneten Grossbasel ins multikulturelle Kleinbasel zu ziehen. Als Christoph Kolumbus mit seiner Flotte das Ufer von Lissabon verliess, wusste er noch nicht, dass er im Westen, am anderen Ufer einen neuen Kontinent entdecken würde. Am anderen Ufer findet man daher nicht nur eine andere Geografie oder Vegetation, sondern auch

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Wie viele Ufer gibt es in Kleinbasel?

Nicht nur die Ufer des Rheins und die Wiese laden zum Verweilen am kühlenden Wasser ein. Ein Spaziergang mit mozaik-Mitarbeiter Christian Vontobel. Auf der Suche nach Basler Ufern gelangen wir natürlich zuerst an den Rhein, die Wiese oder die Birs bei Birsfelden. Aber es gab auch Versuche, den fehlenden See künstlich zu schaffen, und dies beide Male im Kleinbasel. Im Februar 2005 stimmte die Basler Bevölkerung über den «Bebauungsplan im Gebiet Erlenmatt (ehemaliges DB-Güterbahnhofareal)» ab und ermöglichte so die heute schon weitgehend sichtbaren «Wohn- und Arbeitsbereiche … mit hohem Grün- und Freiraumanteil». Damit wurde aber der alte Traum eines Sees in der Stadt Basel verhindert, den sich einzelne Gegner:innen auf diesem grossen Entwicklungsgebiet erhofft hatten.  Und ein Jahr später wurde letztmals von einem «Ufer»-Projekt geträumt, als der Architekt Werner Abt seine Pläne eines Stadthafens auf dem Kasernenareal vorstellte. Diesmal war die Idee, «Basel könne seinem Ruf als Hafenstadt besser gerecht werden». Auch hier kam es bekanntlich nicht so weit: Im Sinn der 1970er-These vom «Ent-Stoh-lo» wurde das denkmalgeschützte Kasernen-Hauptgebäudes markant umgebaut. Nur zwei neu angelegte Brunnen auf der Nordseite des kHauses sollen dem heissen Kasernenplatz etwas Kühlung bringen.  Die kleinen Ufer von der Claramatte bis zur Dreirosenanlage  Wasserflächen sind im unteren Kleinbasel tatsächlich selten anzutreffen. Wir finden sie nur bei einzelnen Brunnen, von deren «Ufer» aus wir einen kühlen Griff ins köstliche Nass geniessen können oder zum sommerlichen Badeplausch verlockt werden! Da repräsentative Brunnen weitgehend fehlen und die Basiliskenbrünnlein uns uferlos vorkommen, müssen wir an eher unscheinbaren Orten unsere See-sucht stillen. Vom Kasernenareal gelangen wir durch das Teichgässlein, wo aber kein offener «Dych» mehr zu sehen ist, auf die Claramatte. Dort steht oder besser liegt eine Brunnenanlage mitten im von Platanen bestandenen Stadtpark. Auf dem Boden ist symbolisch der Lauf des Rheins von der Quelle bis zum Meer eingegraben!  Auf

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Aus dem Leben eines Tölpels

… oder Im Bett gelandet Meine letzten Jahre werde ich im Bett verbringen. Meine Geschwister – wir waren sieben – sind wohl schon alle auf dem Grund des Meeres oder irgendwo gestrandet, zerteilt, ausgeschlachtet, verrostet oder verschrottet. Haben Schiffe eine Geschichte? Die Namen sind bekannt. Das Schiff  von Noah, das Schiff von Kolumbus, das Schiff von Magellan, aber was ist mit den Schiffen geschehen? Von der Titanic wissen wir wenigstens, wo sie ist. Wurde mir erzählt. Ich glaube, es ist Zeit, mich vorzustellen. Alle sagen, ich sei ein Schiff. Dabei  heisse ich wie ein Vogel. Gannet haben sie mich getauft, zu Deutsch Tölpel. Tölpel sind bekannt dafür, dass sie fast ihr ganzes Leben auf dem Meer verbringen. Ihr eleganter Flug erregt Bewunderung.  An Land hingegen ähnelt ihr Gang dem eines Seemanns, der nach langer Fahrt wieder Boden unter den Füssen und etwas Rum im Magen hat. Also, was bin ich? Was muss ich können? Fahren, segeln, schippern? Kann ich alles nicht. Bei mir ist keine Schraube locker, bei mir fehlt eine Schraube. Eine Schiffsschraube. Konstruktionsfehler? Nein, das doch nicht! Ich bin, und darauf bin ich stolz: ein FEUERSCHIFF. Und, um des Kalauers willen: Ein Feuerschiff im Wasser. Feuer und Wasser. Ich muss das erklären, aber vorher möchte ich ganz kurz sagen, wo ich bin. Das „wer“ hatten wir. Also ich bin jetzt  in einem Kiesbett und meine Zukunft hat eine sichere Basis. Nach vielen, bewegten Jahren, ich war immer in Bewegung, liegt nun eine Zeit der Ruhe vor mir. Die grosse Pause. Kennt man. In der Schule. In der Musik. Im Leben. Das „hinten“ bedrückt nicht und das „vorne“ ängstigt nicht. So geht es mir und ich kann euch meine Geschichte erzählen, die ich allerdings, der Übersicht wegen, in Kapitel aufteile. Das ist für mich leichter. Vielleicht für euch auch.

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Matthäusplatz amtlich umbenannt

Unser «Matthäusplatz» heisst neu und offiziell MatthäusKIRCHplatz. Gegen diesen  Namen regt sich im Matthäusquartier Widerstand. Wer hätte es gewusst: Der fast 150 Jahre alte Matthäusplatz hat bis vor kurzem keinen offiziellen Namen. Gestört hat das eigentlich niemanden. Der Platz heisst Matthäusplatz, und alle wissen, wo er ist.  Neben dem Matthäusplatz gibt es in Basel einige Plätze, die keine offizielle Bezeichnung haben. Für den Kanton ist dies kein Zustand. «Die Benennung des Matthäuskirchplatz ist Teil der jüngsten Offizialisierung diverser gebräuchlicher Strassennamen wie beispielsweise Theaterplatz, Birskopf, St. Albantor-Anlage»,  erklärt Toprak Yerguz, Leiter Kommunikation des Justiz- und Sicherheitsdepartements. Die Namensfindung ist Aufgabe der Nomenklaturkommission. Der Vorsteher bzw. die Vorsteherin des Justiz- und Sicherheitsdepartements, derzeit Regierungsrätin Stephanie Eymann,  entscheidet über deren Anträge. Der Beschluss betreffend den Matthäuskirchplatz wurde am 7. Februar im Kantonsblatt veröffentlicht.  Wie kam die Kommission auf den Namen «Matthäuskirchplatz»? Regierungsrätin Eymann erklärt es wie folgt: In Basel werden die Plätze vor oder um eine Kirche dann «Kirchplatz» genannt, wenn die Kirche das städtebaulich dominierende Element des Platzes sei. Das sei auch bei der Theodorskirche, der Martinskirche oder der Peterskirche und ihren entsprechenden Plätzen der Fall. Und das treffe auch auf die Matthäuskirche und den umliegenden Platz zu.  Stichwort Nomenklaturkommission Wenn ein neues Quartier entsteht oder neue Strassen gezogen werden, so braucht es Namen für Plätze und Strassen. Passende Namen zu finden, ist Aufgabe der Nomenklaturkommission. Entscheiden tut dann das Justiz- und Sicherheitsdepartement. Die Nomenklaturkommission gehören sieben Mitglieder an. Präsident ist der Kantonsgeometer Paul Haffner.  Peter Schuler vom Quartierverein «Matthäusplatz – unser Platz» erscheint diese Begründung etwas gar akademisch. «Ich wohne seit 46 Jahren hier und an der Oetlingerstrasse. Meine Kinder gingen ins Bläsischulhaus. Der Begriff Matthäuskirchplatz ist mir nie begegnet»,  sagt er. Weiteres spricht laut ihm gegen den neuen Namen:  Die Kritik an der Benennung hat die Verantwortlichen laut Eymanns Pressechef Yerguz

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Hafenausbau im Einklang mit der Natur

Ein Plädoyer für einen modernen Basler Rheinhafen von Thomas Schweizer, Kapitän Flussschifffahrt und Co-Präsident des Dorfvereins Kleinhüningen. Wenn man einen Grossteil eines Stadtteils und einen ganzen Hafen umkrempelt, kommt bei mir automatisch die Frage nach den ökologischen Ausgleichsmassnahmen. Es geht nicht nur um Ersatz von verlorenen Standorten, sondern es müssen zusätzliche neue Flächen geschaffen werden! Jedes Kraftwerk am Rhein, das eine neue Konzession beantragt, muss dafür umfassende ökologische Ausgleichsmassnahmen treffen. Wieso also nicht auch der Kanton Basel, übernimmt er  doch einen grossen Teil der Hafengelände, die vorher nur im Baurecht betrieben werden durften. Die Stadt ist selbsternannte Vorreiterin in grünem Denken und für eine vielfältige Natur. Also müssen wir den neuen Hafen so planen, dass weniger Natur zerstört und die vorhandene gute Infrastruktur der einzelnen Standorte besser genutzt wird. Und zusätzlich am Rheinufer ein zweiter Naturkorridor entstehen kann.  Blick zurück Wir Kleinhüninger leben schon lange mit unserem Hafen. Er brachte uns Touristen und internationale Bekanntschaften. Im Restaurant Schiff trifft man heute noch den Stammtisch der Binnenschiffer, wo man schönen Geschichten aus aller Welt zuhören kann. Auch das Hafenmuseum lohnt einen Besuch. Es ist komplett neu gestaltet und bietet viele Einsichten in einen Beruf, den in der Schweiz kaum jemand kennt. Als ein paar Architekten und ihr Gefolge, so um 1990 herum, den Basler Hafen am Wochenende besuchten, sahen sie keine Schiffe an den Quais liegen. Sie meinten, die Schifffahrt habe ausgedient, und das Hafenareal können im grossen Stil umgenutzt werden. Dabei muss man zur Schifffahrt folgendes wissen: Wer am Wochenende in den Basler Hafen kommt, wird kaum mehr ein Frachtschiff antreffen. Warum? Die Schifffahrt hat sich grundlegend seit den 80er Jahren grundlegend geändert. Damals lagen ab und zu über 50 Schiffe im Hafengebiet. Die heutigen Schiffe sind viel grösser und befördern bis zu viermal mehr Tonnage. Und sie fahren 365

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